Es waren einmal ....
Es waren einmal … in einer fernen Stadt in den Bergen gut und gerne an die sechzig Kobolde und Elfen. Jeden Morgen machten sie sich mit ihren schweren Ranzen auf dem Rücken auf den Weg. Ihr Ziel war ein gar sonderbares Gebäude. Nein, ein prächtiges Schloss war es nicht. Dennoch thronte der gelbe Bau stolz auf einem Hügel und war weitum gut zu sehen. Nur mit ihrem zauberhaften Mundschutz durften die jungen Kobolde und Elfen dieses merkwürdige Bauwerk betreten. Kaum hatten sie aber die Schwelle jenes Hauses überschritten, besprühten sie sich die Hände und machten sich in verschiedenen Räumen zu schaffen. Dort studierten sie märchenhafte Geschichten und Texte und versuchten sich selbst in der Kunst des Schreibens. Eines Tages meinten die mutigsten Elfen: „Nun soll Schluss sein mit dem Lesen und Schreiben. Wir wollen auf die Bühne.“ Einige Kobolde stimmten ihnen lautstark zu: „Jawohl, auf die Bühne!“ So geschah es, dass sie unter dem wachsamen Auge ihrer Hexenmeisterinnen in die unterschiedlichsten Rollen schlüpften. Rapunzel und der Froschkönig, Aschenputtel und der Wolf, Rotkäppchen und Schneewittchen. Keine Rolle war ihnen zu schwierig. Eifrig lernten und probten sie und selbst die größte Hitze konnte sie nicht von ihrer Arbeit abhalten. Da sich die märchenhaften Figuren nicht entmutigen ließen, gelang ihnen schließlich das Unfassbare. Endlich durften sie ihre Eltern einladen. Bis zuletzt wussten sie nicht, ob Fee Corona einen bösen Fluch aussprechen würde. Glücklicherweise zeigte sie sich gnädig und gestattete allen den Zutritt. So trug es sich zu, dass kurz nach der Sommersonnwende zahlreiche Kobold und Elfeneltern die beschwerliche Reise zu dem gar sonderbaren Gebäude auf sich nahmen. In dem Festsaale warteten schon voller Aufregung die jungen Kobolde und Elfen. Das Herz schlug ihnen bis zum Halse und selbst der Kühnste unter ihnen verspürte eine ihm bis dahin fremde Aufregung. Mit leuchtenden Augen und großem Stolz folgten die Kobold- und Elfeneltern dem märchenhaften Treiben auf der Bühne. Großer Magier aber, Gebieter über das sonderbare Gebäude und über alle, die darin zauberten und studierten, gratulierte den Kobolden und Elfen von ganzem Herzen. Auch er war sehr stolz auf sie und freute sich mit ihnen. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann versuchen sie sich bereits an einem neuen Projekt. Großer Magier ©mo2021